

Am 03.06.2022 schreibt die "Rheinische Post"
Triathlon
Wenn das ganz große Ziel die Ziellinie ist
Krefeld · Christian Harenberg vom SV Bayer Uerdingen 08 startet heute in Frankreich beim AlpsMan Xtrem Triathlon. Wer dort im Ziel ankommt, ist ein Gewinner. Dafür hat er jahrelang hart trainiert.

Christian Harenberg vom SV Bayer Uerdingen 08 geht heute bestens vorbereitet in Frankreich an den Start.
(RP) Ein Marathonlauf ist eine ziemlich große Herausforderung. Wer ihn bestehen will, muss sich gut vorbereiten und lange Monate trainieren. Das gilt auch für einen Triathlon, bei dem darüber hinaus eine gewisse Vielseitigkeit benötigt wird. All das und noch mehr beim AlpsMan Xtrem Triathlon in Frankreich, bei dem Christian Harenberg für den SV Bayer Uerdingen 08 heute an den Start geht.
Christian Harenberg betreibt den Triathlon-Sport schon seit vielen Jahren – in den letzten vier mit professioneller Begleitung. Sein großer Wettkampf in diesem Jahr: der AlpsMan Xtrem Triathlon, auf den er sich seit fast zwei Jahren intensiv vorbereitet hat. So trainiert Robin Backhaus, Europameister und Teilnehmer an den Olympischen Spielen 2012 in London, den Athleten in der Disziplin Schwimmen. Beim Rad- und Lauftraining übernimmt das Institut Waytowin, Johanna Schubach und Lea Feder die Trainingssteuerung.
Heute fällt der Startschuss in dem beschaulichen Örtchen Saint-Jorioz am Lac d’Annecy – mit Christian Harenberg. In aller Frühe um 6.30 Uhr beginnt der Extremtriathlon im Langdistanz-Format mitten auf dem See. Nach 3,8 Kilometer Schwimmen folgen die 180 Kilometer auf dem Rad mit über 4000 Höhenmetern und vier Pässen. Den Abschluss bildet ein Marathon mit dem Ziel auf dem Gipfel des 1699 Meter hohen Le Semnoz.
Sollte man sich als Teilnehmer gegen den Lauf auf dem Berg entscheiden, kann man den Triathlon auch als „lake-finisher“ beenden und spart sich die zehn Kilometer Anstieg. Die Distanz bleibt aber trotzdem der Marathon. „In den letzten Jahren hat kein Athlet der Altersklasse (sen4) als Top-Finisher den Wettbewerb beendet. Nichtsdestotrotz ist mein Ziel der Berg“, sagt Christian Harenberg vor dem Start zuversichtlich.
Die letzten Vorbereitungen fanden im Trainingslager im Chiemgau statt. Dort hat er sich unter Anleitung von Johanna Schubach auf lange Ausfahrten mit reichlich Höhenmetern, mit dem Rennrad und dem Zeitfahrrad, konzentriert. Vorher erfolgte ein medizinischer Check-up, der auch Voraussetzung für die Teilnahme am AlpsMan ist. Der Check-up wurde vom Zentrum für Sportmedizin der Technischen Universität in München durchgeführt. Die Ärztin, selbst Leistungssportlerin, hat grünes Licht gegeben und ihm attestiert, dass er sehr gut vorbereitet in den Wettkampf gehen wird.
Am 15. Mai fand bereits ein Trainingswettkampf über die olympische Distanz in München statt (Zielzeit 2:17 Stunden, 1. Platz AK55). „Selbstverständlich hatte ich neben dem Trainingswettkampf jeden Tag meine Hausaufgaben zu erledigen“, berichtet Christian Harenberg. „Dazu gehörten Rad- und Laufeinheiten, Technik- und Tempotraining beim Schwimmen, viel Gymnastik und Stabitraining. Auch darf die Unterstützung durch meinen Physio Tobias Mang hier nicht unerwähnt bleiben. Mein Wochenpensum lag zwischen 10 und 17 Stunden Training.“ Neben der körperlichen und mentalen Fitness spiele die Ernährungsstrategie eine elementare Rolle. Hier seien sie noch in der Testphase. Das Thema sei komplexer als gedacht.
Das Minimalziel des Uerdingers ist das Erreichen der Ziellinie als lake-finisher. Doch eigentlich will er die Ziellinie auf dem Berg als Top-Finisher überqueren. „Ein Traum wäre eine Top10-Platzierung in meiner Altersklasse, aber die anderen Jungs sind so schnell. So oder so wäre das Erreichen der Ziellinie, wo auch immer, ein riesiger Erfolg.“ Treffender kann es ein Teilnehmer dieser körperlichen Strapazen nicht ausdrücken.